Der Weiße Schäferhund

Berger Blanc Suisse – Schäferhund in Weiß

Allgemeines

Der Berger Blanc Suisse – übersetzt Weißer Schweizer Schäferhund – ist ebenso ein aufmerksamer Wachhund wie auch ein gelehriger Arbeitshund und ein kinderlieber Familienhund. Er hat sich im Laufe der Jahrzehnte von seinem deutschen Verwandten deutlich entfernt. Das trifft sowohl auf seine Anatomie wie auch auf seinen Charakter zu. 1991 wurde er in der Schweiz als neue Rasse anerkannt.

Geschichte und Herkunft

Rittmeister Max von Stephanitz beobachtete einst während eines Manövers einen Schäfer mit seinem gelehrigen Schäferhund und registrierte, wie wichtig – ebenso wie bei seinen Soldaten – Zuverlässigkeit, Witterungsbeständigkeit und letztendlich Belastbarkeit sind. Zudem erkannte er, dass gerade helle Hunde beim Hüten bei einbrechender Dunkelheit besonders wichtig sind, um sich vom angreifenden Wolf zu unterscheiden. Auf einer Hundeausstellung 1899 in Karlsruhe erwarb er den 3-Jährigen Rüden „Hektor vom Linksrhein“, den Urahne der Deutschen Schäferhunde. Noch im selben Jahr gründete von Stephanitz den “Verein für Deutsche Schäferhunde – SV“. Die Hundezucht der Deutschen Schäferhunde entstand, aus der auch mehrere weiße Welpen hervorgingen. 1933 ließ der Rittmeister jedoch die Farbe Weiß aus dem Standard streichen, was bedeutete, dass diese Hunde nicht mehr zur Zucht zugelassen wurden. In Kanada und in den USA indes ließ man sich von dem Verbot nicht beeindrucken. Diese Entscheidung bewahrte den Weißen Schäferhund vor dem Aussterben. Beinahe 40 Jahre später gelangte der Weiße Schäferhund wieder nach Europa zurück. 1972 begannen Züchter in der Schweiz mit der Reinzucht der Weißen Schäferhunde. Aber erst 1982 kamen die Hunde in ihr Ursprungsland wieder zurück.



Erscheinungsbild

Der Berger Blanc Suisse gehört mit der FCI-Standard-Nummer 347 der Gruppe 1 – Hüte- und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde) – sowie der Sektion 1 – Schäferhunde – als Nachfolger des Deutschen Schäferhundes zu den eher größeren Hunden. Beim Rüden findet man eine Widerristhöhe von 60 – 66 cm, bei der Hündin eine von 55 – 61 cm vor. Die Hunde wiegen von 25 – 40 kg. Der Berger Blanc Suisse hat eine Lebenserwartung von nur 10 – 12 Jahren. Es gibt ihn hauptsächlich in zwei Fellvarianten: den Stockhaar sowie den Langstockhaar. Während der erste – dem Deutschen Schäferhund ähnlich – kurzes Fell hat, trägt der Langstockhaar langes Fell mit Unterwolle. Das Fell des Berger Blanc Suisse ist reinweiß, die Hautpigmentierung ist schwarz. Er beeindruckt durch seine sehr dunklen, mandelförmigen Augen. Der Berger Blanc Suisse hat einen muskulösen Körper mittelschweren Knochenbaus. Die Ohren sind dreieckig und stehend, und er hat eine lange, buschig behaarte Rute. Mit seinen rhythmischen Bewegungen wirkt er sehr elegant.


 

Wesen/Charakter des Berger Blanc Suisse

Der Berger Blanc Suisse ist ein kinderlieber, wachsamer und sehr gelehriger Familien-, Begleit- und Arbeitshund. Er ist temperamentvoll aber keineswegs nervös. Fremden gegenüber ist er zunächst einmal oft zurückhaltend. Dies sollte keineswegs mit Ängstlichkeit verwechselt werden – dieses Verhalten wird von den meisten Besitzern gewollt und geschätzt. Man wird einen Berger Blanc Suisse niemals aggressiv erleben. Er vereint all die guten Eigenschaften eines idealen Hütehundes vergangener Zeiten in sich: Aufmerksamkeit, Führigkeit, Treue, Unbestechlichkeit, Wachsamkeit, Furchtlosigkeit, Unbefangenheit und vor allem Nervenstärke. Aufgrund seines Lernwillens und seiner Intelligenz ist er für nahezu alle Hundesportarten geeignet und hat längst seinen Platz unter Therapie-, Assistenz-, Rettungs- oder Blindenführhunden gefunden.

Pflege

Er ist anspruchslos, was die tägliche Pflege betrifft, aber anspruchsvoll im Hinblick auf die artgerechte Haltung und Beschäftigung, die ihm geboten werden muss. Das Fell bedarf keiner besonderen Pflege – regelmäßiges Bürsten und Kontrollieren der Augen und Pfoten sind selbstverständlich.